Käpt´n Kolles Kajüte ist in maritimen Stil eingerichtet wie ein kleines Schifffahrtszimmer. Mit verschließbarer Luke zum Bad, kleinem Schreibtisch und gemütlichem Bett lädt es zum Verweilen ein.
Kapitän Kolle wurde am 14. März 1774 in Tangermünde geboren. Als Preußen die Schlacht bei Jena und Auerstadt verlor, flüchtete die junge Königin Luise über Tangermünde nach Berlin. Kurz nachdem auch der König Preußens über Tangermünde geflohen war, kamen die Franzosen und annektierten die Stadt, die dann zum Königreich Westphalen gehörte. Durch die hohen Tribute, die Frankreich forderte, und die durch Napoleons Kontinentalsperre abgebrochenen Handelswege begann für Tangermünde eine Zeit von Hunger und Armut.
Als junger Mann begann Johann Friedrich Kolle englische Waren an den Franzosen vorbei zu schmuggeln. Als Patriot kämpfte er für seine Heimat, unterstützte die Alliierten und sorgte dafür, dass die Nordarmee die Parthe und Pleiße überqueren konnten. Von 1813 bis 1815 schlug Friedrich Brücken über alle möglichen Flüsse - über die Elbe und die Weser, den Rhein und die Seine.
Nach den Befreiungskriegen, in denen Kolle nicht nur Brücken geschlagen hatte, sondern auch der französischen Seefahrt ordentlich zugesetzt hatte, indem er sie boykottierte, wurde er wieder ein ganz normaler Schiffer, der mit seinem Lastkahn die Elbe auf- und abwärts fuhr. Sein Konterfei ist heute am Stadtbrunnen vor der St.-Stephans-Kirche verewigt - in einer Reihe mit dem Kaiser.