Das Apothekenzimmer ist Carl Hartwich (1851-1917) gewidmet.
Er war Pharmazeut, anerkannter Drogenexperte, Heimatforscher & Erforscher der Tangermünder Burg.
Er besuchte das Gymnasium in Stendal absolvierte 1870 bis 1872 eine praktische Ausbildung in der Apotheke seines Vaters in Tangermünde. Nebenbei beschäftigte er sich mit Pflanzenkunde, sammelte Insekten, Schnecken und Muscheln sowie Gesteine. Er wurde Apothekergehilfe in Coburg und Weilburg. Sein Studium der Botanik, Chemie und Pharmazie in Berlin schloss er mit der pharmazeutischen Abschlussprüfung ab. Nach einem Militärjahr führte er dann von 1879 bis 1891 die väterliche Apotheke in Tangermünde. Währenddessen arbeitete er auf dem Gebiet der Pharmakognosie mit dem Schweizer Apotheker Friedrich August Flückiger zusammen. Im Deutschen Apothekerverein wirkte er am Deutschen Arnzeimittelbuch mit.
Hartwich war an den im Auftrage des Kultusministeriums 1889/89 ausgeführten Grabungen auf der Burg Tangermünde beteiligt. Durch seine Bauuntersuchungen förderte er Reste der Edelsteininkrustation der Burgkapelle zu Tage. Im gleichen Auftrage führte er photographische Aufnahmen altmärkischer Großsteingräber aus. 1883 hatte er geheiratet. Ein Verwandter seiner Frau, der Mitglied der Berliner Anthropologischen Gesellschaft war, lenkte Hartwichs Interesse auf die Vorgeschichte. Er wurde zu einem Prähistoriker der Altmark und stand mit Rudolf Virchow in wissenschaftlichem Gedankenaustausch. 1890 veröffentlichte er die Korrespondenz als Reisebericht „Alte Häuser in der Altmark“.
1890 ging Hartwich in die Schweiz, 1891 verkaufte er seine Apotheke & habilitierte über einen weiteren Forschungsgegenstand, der pflanzlichen Drogen. Die Züricher Universität ist noch heute stolz auf die von Hartwich zusammengebrachte Sammlung von „Drogen der Menschheit & Ihre Anwendung“. Er promovierte am 4. Juni 1892 in Bern mit einer Arbeit über Strophanthussamen, habilitierte sich am 22. Juni in Braunschweig und erhielt schon im September 1892 den Ruf als ordentlicher Professor nach Zürich an das Eidgenössische Polytechnikum. Er leitete den Lehrstuhl für Pharmakognosie, pharmazeutische Chemie und Toxologie. Seine Forschungsgebiete waren die Histologie der Drogen und die anthropologisch-ethnographische Seite der Pharmakognosie.
Einen großen Teil seiner vorgeschichtlichen Sammlung und seinen literarischen Nachlass schenkte Hartwichs Witwe dem Tangermünder Heimatmuseum.
In der Räuberhöhle derer von Quitzow lohnt es sich, als Familie zu übernachten. Die rustikalen Doppelstockbetten machen das Schlaferlebnis zu einem besonderen - robustes Räuberinventar erinnert an die großen Taten kühner Recken. Vor allem Holz und Reitutensilien dominieren den urigen Raum.
Das Zimmer hat seinen Namen von der Räuberbande der Quitzows, die in ihrer Blütezeit eines der mächtigsten Adelsgeschlechter der Region waren (sie waren in der Mark Brandenburg ansässig - ihr Wirkungsbereich erstreckte sich aber bis in die Altmark). Ihnen gehörten 14 Dörfer, Städte und Schlösser, wie Oranienburg, Rathenow, Friesack oder auch Köpenick. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts - die Quitzows hatten bis dato unendliche Ländereien erworben oder erkämpft - wollten sie sich dem neuen Burggrafen Friedrich IV von Hohenzollern nicht unterwerfen. All ihr Hab und Gut wurde dann fremderobert, sodass sie bald macht- und besitzlos waren. Damals begannen sie, auf illegale Art ihr Leben zu bestreiten und raubten Kaufleute und Reisende schonungslos aus ...
Aus der Niederlassung der Hanse in der Altmark ging unsere schöne Stadt Tangermünde hervor, die als solche erstmals 1275
urkundlich erwähnt wurde. Die detailreiche Ausstattung des Doppelzimmers Hansekontor erinnert an die Blütezeit der Hanse in
der Region. Das barrierefreie Zimmer ist mit Requisiten aus der wohlhabenden Kaufmannszeit Tangermündes ausgestattet. Neben u
rigen Transportkisten schmückt ein großzügiges Doppelbett mit Baldachin das Zentrum des Raumes.
Das hanseatische Themenzimmer ist mit einem barrierefreien Bad ausgestattet. Der kurze Weg zum Frühstücksbuffet der
Exempel Schlafstuben und der Sprung direkt in die Stadt sind von hier aus für Sie problemlos möglich.
Käpt´n Kolles Kajüte ist in maritimen Stil eingerichtet wie ein kleines Schifffahrtszimmer. Mit verschließbarer Luke zum Bad, kleinem Schreibtisch und gemütlichem Bett lädt es zum Verweilen ein.
Kapitän Kolle wurde am 14. März 1774 in Tangermünde geboren. Als Preußen die Schlacht bei Jena und Auerstadt verlor, flüchtete die junge Königin Luise über Tangermünde nach Berlin. Kurz nachdem auch der König Preußens über Tangermünde geflohen war, kamen die Franzosen und annektierten die Stadt, die dann zum Königreich Westphalen gehörte. Durch die hohen Tribute, die Frankreich forderte, und die durch Napoleons Kontinentalsperre abgebrochenen Handelswege begann für Tangermünde eine Zeit von Hunger und Armut.
Als junger Mann begann Johann Friedrich Kolle englische Waren an den Franzosen vorbei zu schmuggeln. Als Patriot kämpfte er für seine Heimat, unterstützte die Alliierten und sorgte dafür, dass die Nordarmee die Parthe und Pleiße überqueren konnten. Von 1813 bis 1815 schlug Friedrich Brücken über alle möglichen Flüsse - über die Elbe und die Weser, den Rhein und die Seine.
Nach den Befreiungskriegen, in denen Kolle nicht nur Brücken geschlagen hatte, sondern auch der französischen Seefahrt ordentlich zugesetzt hatte, indem er sie boykottierte, wurde er wieder ein ganz normaler Schiffer, der mit seinem Lastkahn die Elbe auf- und abwärts fuhr. Sein Konterfei ist heute am Stadtbrunnen vor der St.-Stephans-Kirche verewigt - in einer Reihe mit dem Kaiser.
Winsels Folterkammer erinnert mit ihrem mittelalterlichen Inventar an die düsteren Zeiten des Mittelalters. Morgensterne und Äxte zieren die Lehmwände, indirektes Licht und ein großzügiges Bett erhöhen den Schlafkomfort. Selbst das Bad ist rustikal eingerichtet, so dass Sie sich schnell in die Zeiten von Folter und Knechtschaft hinein versetzen können.
Schon Tangermündes Grete Minde musste unter den Werkzeugen der Inquisitoren leiden. Zeitlich ist dieses Zimmer um 1200 angelegt - mit kleinen Stilbrüchen wie elektrischem Licht, einem Flachbildfernseher und fließendem Wasser.
Lange Reihen mit Büchern zieren das literarischste Zimmer der Exempel Schlafstuben. Selbst in das Doppelbett ist ein Bücherregal eingefügt, dass dafür sorgt, dass Sie auch nachts noch genug Lesefutter haben. Schreibtisch und Flachbildschirmfernseher ermöglichen Ihnen auch die Nutzung der neuesten Medien.
Theodor Fontane spielt deshalb so eine bedeutende Rolle für Tangermünde, weil er die Novelle "Grete Minde" verfasst hat. Die Erzählung handelt von einer jungen Frau, die aus Rache und betrogen ums Erbe die Stadt angezündet hat. Fontane schrieb seine "Grete Minde" 1879 nieder und setzte der wahren Grete Minde damit ein literarisches Denkmal. Die wahre Grete Minde gilt allerdings heute als unschuldig und als Opfer von Intrige und eilfertiger Justiz.